Das 20 Goldmark aus dem deutschen Kaiserreich Stück des deutschen Kaiserreiches wurde zwischen 1871 und 1915 geprägt und ausgegeben. Anlass war das Münzgesetz vom 4. Dezember 1871, zur Festlegung des Goldgehaltes der neuen gemeinsamen Währung „Mark“.
Zu dieser Zeit führten, aufgrund eines Silberpreisverfall, nach und nach viele europäische Staaten eine auf Gold basierte Währung ein und somit ging die vorherige Taler- und Guldenzollvereinswährung – nach dem Wiener Münzvertrag von 1857, vom Silber- zum Gold-Standard über.
Die Ablösung des Silberstandards in Europa durch den Goldstandard ging von England aus, der damals mit Abstand global führenden Industrie- und Handelsnation.

Das Deutsche Reich führte hierbei drei unterschiedliche Nominale an Gold-Mark Stücken ein:

Raugewicht Feingewicht Durchmesser: Dicke: Prägebeginn Prägeende
1,99 g 1,79 g 17,0 mm 0,6 mm 1877 1878
Raugewicht Feingewicht Durchmesser: Dicke: Prägebeginn Prägeende

3,98 g

3,59 g 19,5 mm 0,9 mm 1872

1914

Raugewicht Feingewicht Durchmesser: Dicke: Prägebeginn Prägeende
7,96 g 7,16 g 22,5 mm 1,4 mm 1871 1915

Die Goldmünzen wurden in millionenfacher Stückzahl geprägt und dienten dem alltäglichen Gebrauch. Durch die Legierung mit einem 10 prozentigen Anteil Kupfer sind diese Münzen sehr  kratzfest und widerstandsfähig. Diese Eigenschaft hat für eine große Menge an heute noch existierenden Münzen gesorgt. Gerade die preußischen Goldmünzen, welche in einer sehr hohen Auflage geprägt wurden, werden heute nahe dem Goldpreis gehandelt. Das macht die Münzen nicht nur für Sammler interessant, sondern auch als Anlagemünze für Edelmetallanleger die den historischen Charakter der Münzen schätzen.

Der Avers der Goldmünzen konnte von den Staaten des Deutschen Kaiserreichs selbst gestaltet werden. Die Reversseite hingegen ist auf allen Münzen der ausgebenden Gebiete des Deutschen Kaiserreichs einheitlich mit dem Reichadler geprägt. Dieses Motiv wurde im Laufe der Zeit zweimal angepasst.

Die drei verschiedenen Wertseiten (Revers) des 20 Mark Goldstückes:

Reversseite Variante 1

Prägejahre:
1871 -1873

Die Wertseite der Münze ist gekennzeichnet durch den kleinen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust.

Die Umschrift der Revers Seite lautet: „DEUTSCHES REICH„, im oberen Reversbereich, groß dargestellt, sowie das Nominal „20 M.“, kleiner im unteren/mittleren Bereich des Münzbildes dargestellt, sowie ganz unten das Prägejahr. Auf der rechten Seite befindet sich ein Eichenzweig

Reversseite Variante 2

Prägejahre:
1874 -1898

Die Wertseite der Münze ist gekennzeichnet durch den kleinen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust.

Die Umschrift der Revers Seite lautet: „DEUTSCHES REICH“ und das Prägejahr, im oberen Reversbereich, groß dargestellt, sowie das Nominal „20 MARK“, kleiner im unteren Bereich des Münzbildes dargestellt. Getrennt sind beide Abschnitte durch zwei fünfkantige Sterne.

Bei dieser Variante verschwand der Eichenzweig und stattdessen werden die Umschrift und das Nominal der Münze durch zwei fünfkantige Sterne getrennt.

Reversseite Variante 3

20 Mark Hamburg 1913 J Freie Hansestadt Hamburg - Revers

Prägejahre:
1890 -1915

Die Wertseite der Münze ist gekennzeichnet durch den großen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust.

Die Umschrift der Revers Seite lautet: „DEUTSCHES REICH“ und das Prägejahr, im oberen Reversbereich, groß dargestellt, sowie das Nominal „20 MARK“, kleiner im unteren Bereich des Münzbildes dargestellt. Getrennt sind beide Abschnitte durch zwei fünfkantige Sterne.

Der zuvor verwendete kleine Reichsadler mit dem großen Hohenzollernschild, welches die Vorherrschaft Preußens demonstrierte, wurde abgelöst durch das kleine Brustschild, welches nun die Einheit des Deutschen Reichs symbolisiert

Randprägung:

Die Randprägung des 20 Mark Stückes besteht aus der Umschrift: „GOTT MIT UNS“, getrennt sind die Wörter durch Arabesken und Sternen.

Die Randprägung des 20 Goldmark Stückes

Die Randprägung des 20 Goldmark Stückes

Fälschungen:
Als Sammlermünzen sind die Goldmünzen des Kaiserreiches sehr beliebt, allerdings ist ein umfangreiches Wissen hinsichtlich Fälschungen von Vorteil, da viele Nachprägungen und Fälschungen der unterschiedlichen Jahrgänge im Umlauf sind. Reichmarkmünzen aus Gold wurden gerade in den 1950er und 1960er Jahren mit Elektro-Erosionsmaschinen reproduziert (siehe dazu Schmidt-Hausmann Fälschungen). Diese Nachprägungen sind von Laien fast nicht von den original historischen Münzen zu unterscheiden, da sie ebenso, wie die Originale aus 900er Gold bestehen. Es ist davon auszugehen das 90% aller 5 Mark Goldmünzen, welche heute im Umlauf sind Nachprägungen sind.
Wie auch bei den silbernen Münzstücken gibt es auch bei den Goldmünzen des dt. Kaiserreiches sehr seltene Jahrgänge, die im Original jedoch nur sehr selten im freien Handel auftauchen.
Sammler von seltenen Reichsgoldmünzen sollten auf die Expertise von erfahrenen Experten und Münzhändlern setzen, da diese die Fälschungen von den Originalen unterscheiden können.

Ausgebende Staaten:
Die folgenden Gebiete haben die 20 Mark Stücke ausgegeben: Anhalt; Baden; Bayern; Braunschweig; Bremen; Hamburg; Hessen; Lübeck; Mecklenburg-Schwerin; Mecklenburg-Strelitz; Oldenburg; Preußen; Reuß (ältere Linie); Reuß (jüngere Linie); Sachsen; Sachsen-Altenburg; Sachsen Coburg und Gotha; Sachsen-Meiningen; Sachsen-Weimar-Eisenach; Schaumburg-Lippe; Schwarzburg Rudolstadt; Schwarzburg-Sondershausen; Waldeck und Pyrmont; Württemberg.

Im Folgenden werden nun einige 20 Mark Goldmünzen im Detail vorgestellt:

20 Mark Preußen 1872 B Wilhelm I.

Gesamtauflage: 30.925.672 Stück
Prägejahre: 1871 bis 1873 in dieser Avers-Version
Ø Preis: ca.: Materialwert (Gold) + geringer Aufschlag

Der Avers dieser Münze zeigt Kaiser Wilhelm I. über dem Buchstaben der Münzprägestätte „B“, Hannover (1866-1878). Die Blickrichtung des Kaisers ist nach rechts gerichtet.

20 Goldmark Preußen 1872 B Wilhelm I. - Avers

20 Goldmark Preußen 1872 B Wilhelm I. – Avers

Die Umschrift der Avers Seite lautet: „WILHELM II DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN“
Die Erhaltung der Aversseite kann als „vorzüglich“ (vz) eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite sehr wenige Abnutzungsspuren aufweist.

Der Revers der Münze ist gekennzeichnet durch den kleinen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust (Reversseite Variante 1).

20 Goldmark Preußen 1872 B Wilhelm I. - Revers

20 Goldmark Preußen 1872 B Wilhelm I. – Revers

Die Erhaltung der Reversseite kann als „vorzüglich“ (vz) eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite sehr wenige Abnutzungsspuren aufweist.

20 Mark Preußen 1888 A Friedrich III.

Gesamtauflage: 5.363.501 Stück
Prägejahre: nur 1888
Ø Preis: ca.: Materialwert (Gold) + Aufschlag

Der Avers dieser Münze zeigt Kaiser Friedrich über dem Buchstaben der Münzprägestätte „A“ (Berlin). Die Blickrichtung des Kaisers ist nach rechts gerichtet.

20 Goldmark Preußen 1888 A Friedrich III. - Avers

20 Goldmark Preußen 1888 A Friedrich III. – Avers

Die Umschrift der Avers Seite lautet: „FRIEDRICH DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN“. Friedrich III. war im Jahr 1888 für 99 Tage König von Preußen und Kaiser des Deutschen Reichs. Das Jahr 1888 wird deshalb auch als „Drei-Kaiser Jahr“ bezeichnet (Wilhelm I. 1861 – 1888 / Friedrich III. 1888 / Wilhelm II. 1888 – 1918). Die Erhaltung der Aversseite kann als „vorzüglich“ (vz) eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite nur sehr wenige Abnutzungs- spuren aufweist.

Der Revers der Münze ist gekennzeichnet durch den kleinen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust (Reversseite Variante 2).

20 Goldmark Preußen 1888 A Friedrich III. - Revers

20 Goldmark Preußen 1888 A Friedrich III. – Revers

Die Erhaltung der Reversseite kann als „vorzüglich“ eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite sehr wenige Abnutzungsspuren aufweist.

20 Mark Preußen 1913 A Wilhelm II.

Gesamtauflage: 114.941.028 Stück
Prägejahre: 1890 bis 1913 in dieser Avers-Version
Ø Preis: ca.: Materialwert (Gold) + sehr geringer Aufschlag

Der Avers dieser Münze zeigt Kaiser Wilhelm II. über dem Buchstaben der Münzprägestätte „A“ (Berlin). Die Blickrichtung des Kaisers ist nach rechts gerichtet.

20 Goldmark Preußen 1913 A Wilhelm II. - Avers

20 Goldmark Preußen 1913 A Wilhelm II. – Avers

Die Umschrift der Avers Seite lautet: „WILHELM II DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN“
Die Erhaltung der Aversseite kann als sehr schön (ss) eingestuft werden, da das Münzbild einige Kratzer und Abnutzungsspuren aufweist.

Der Revers der Münze ist gekennzeichnet durch den großen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust (Reversseite Variante 3).

20 Goldmark Preußen 1913 A Wilhelm II. - Revers

20 Goldmark Preußen 1913 A Wilhelm II. – Revers

Die Erhaltung der Reversseite kann als „vorzüglich“ (vz) eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite sehr wenige Abnutzungsspuren aufweist.

20 Mark Hamburg 1913 J Freie Hansestadt Hamburg

Gesamtauflage: 4.310.743 Stück
Prägejahre: 1893 bis 1913 in dieser Avers-Version
Ø Preis: ca.: Materialwert (Gold) + geringer Aufschlag

Der Avers dieser Münze zeigt das „große Landeswappen“ der Hansestadt Hamburg mit zwei, jeweils nach rechts und links wachenden Löwen, angelehnt an das Hamburger Wappenschild mit dem Hamburger Tor.

20 Goldmark Hamburg 1913 J Freie Hansestadt Hamburg - Avers

20 Goldmark Hamburg 1913 J Freie Hansestadt Hamburg – Avers

Das auf der Münze abgebildete Wappen ist seit dem 16. Jahrhundert das Symbol der Stadt Hamburg und darf heute in dieser Form nur vom Hamburger Senat und der Hamburger Bürgerschaft verwendet werden. Im unteren Bereich der Münze ist die Münzprägestätte „J“ (Hamburg) abgebildet. Die Umschrift der Avers Seite lautet: „FREIE UND HANSESTADT HAMBURG“. Die Erhaltung der Aversseite kann als „vorzüglich“ (vz) eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite nur sehr wenige Abnutzungsspuren aufweist.

Der Revers der Münze ist gekennzeichnet durch den großen gekrönten Reichsadler mit Wappenadler auf der Brust (Reversseite Variante 3).

20 Goldmark Hamburg 1913 J Freie Hansestadt Hamburg - Revers

20 Goldmark Hamburg 1913 J Freie Hansestadt Hamburg – Revers

Die Erhaltung der Reversseite kann als „vorzüglich“ (vz) eingestuft werden, da das Münzbild dieser Seite sehr wenige Abnutzungsspuren aufweist.

Die Familie Hornung handelt in 4. Generation mit Münzen, Briefmarken, Edelmetallen, Schmuck und Luxus-Uhren. Für unsere internationale Kundschaft bewerten und suchen wir diese feinen Sachwerte im direkten Ankauf oder auch in Kommission. Neben dem Handel ist Torsten Hornung von der Industrie- und Handelskammer zu Wiesbaden als Sachverständiger für Briefmarken bestellt und vereidigt! Sein Leistungsspektrum können Sie hier einsehen: Vereidigter Briefmarkensachverständiger.